Sonntag, 21. Februar 2010

1 Deutsch India Pune

Im Flugzeug sitze ich neben einem Inder! Ich lese die "Biografie eines Yogi" von Paramahansa Yogananda, ich habe Glück, der Inder erklärt mir sogleich ein paar Sachen aus seiner Kultur und freut sich über mein Interesse an der indischen Kultur. "You know, India has to give something to the West!", sagt er nicht ganz ohne ein wenig Stolz auf seine Kultur zu sein. All die geistigen Dimensionen die diese Kultur aus der geistigen Schau der Dinge erschlossen hat, sind für mich noch schleierhaft. Ich lebe in der Maya, dem ewigen Kommen und Gehen der Erscheinungsformen dieser Welt. Hinter diesem Schleier, gibt es noch eine andere Welt!? Wir im Westen, kennen das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. Durch die Monopolstellung der katholischen Kirche ist der Zugang zum ÜberBewusstsein aber sehr begrenzt, bzw. für mich fast nicht möglich. Für die Kirchenfanatiker unter Euch geschätzten Lesern, kann es vielleicht ein Weg sein. Ich habe dem aber abgesagt, also ich lasse Euch Eure Freiheit und ich habe meine, wir leben schließlich in einer Umwelt, in der die Freiheit des Glaubens noch ein wenig gültig ist! Ich denke, genau das ist es, was Indien uns zu geben hat, einen persönlichen Zugang zu Spiritualität und Glauben. Techniken und Methoden, die es einem ermöglichen den ganzen Schrott unser Gesellschaft zu beseitigen, den wir kollektiv angesammelt haben, doch es ist Arbeit an einem selbst, also nicht sonderlich angenehm. Ob es nun Gott gibt oder nicht, welchen Namen er hat, ist das wirklich wichtig? Mein Sitznachbar im Flugzeug sprach von Humanität, die für die ganze Menschheit gültig ist!
Wie weit ich auf diesem Weg komme, weiss ich nicht, doch ich gehe, obwohl mir mein Knie immer wieder Schmerzen bereitet weiter.

Ich bitte Euch Leser dieser Zeilen um einen Gefallen, bitte denkt nicht viel über diese Zeilen nach, denn ich spüre Eure Gedanken und werde somit leichter vom Hier und Jetzt in Indien abgelenkt. Ich freue mich aber, wenn ich Euch einen kleinen Einblick aus meinen Augen in dieses Land geben darf. Wer mehr wissen will, der soll das oben genannte Buch von Pramahansa lesen.

Was für ein Land!?

Die Luft ist schwül feucht und fühlt sich wie eine Mischung aus Wasserdampf und Staub an, zwischen den Fingern spürt man einen leichten Film von Irgendwas aus der Luft.
Ich habe Glück, treffe am Flughafen eine ItalienerIn, die auch nach Pune will. Ihr indischer Freund holt sie vom Flugzeug ab und wir chartern ein Auto Sammeltaxi, es geht schon los nach Pune. Die erste Ampel wird gleich bei Rot überfahren, die Radfahrer mit Hupen um einen Meter zur Seite geschickt.
Die Nacht geht in die Dämmerung und die Stadt Mumbai erwacht zum Leben, Rikschas, Autobuse und Strassen die sicher zu klein sind für den Alltagsverkehr.
Am Rande der Stadt erscheinen Fabriken, aus vielen steigt Rauch auf, sie sind groß diese Fabriken.

In Pune steige ich aus, gehe erst mal zur öffentlichen Toilette, es ist nur ein Loch im Betonboden. Ich sehe mich um, Schweine wühlen im Abfall und fühlen sich sichtlich wohl.

Der Fluss ist mit treibenden Wasserpflanzen gefüllt, diese treiben munter die Stromschnellen hinunter. Geier und eine Vielzahl von Vögeln geben sich gelassen in der Morgensonne. Rikschas dröhnen mit ihren Zweitaktmotoren vorbei, wollen mich gleich mitnehmen.
Zuckerrohrsaft Verkäufer putzen ihre Saftpresse und bereiten das Zuckerrohr zur Verarbeitung vor, mir dreht sich der Magen ein wenig.

Ich verbringe die ersten Tage im Ashram vom Osho, einem kontrovers erleuchteten Meister aus dem letzten Jahrhundert. Sein Ziel war es, die Konditionen, also was wir uns im Laufe des Lebens unbewusst angeeignet haben wieder zu entfernen.
Dazu hat er verschiedene Meditationsmethoden kopiert bzw. weiterentwickelt. Mehr auf www.osho.com.

Am meisten hat mich die Dynamische Meditation beeindruckt, schnelles Atmen durch die Nase bringt den Bauch richtig in Schwung und Gefühle kommen hoch. Kontrolliertes Verrücktsein hilft das Unbewusste zu Tage zu bringen.
Tanzen seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und die Musik dazu ist einfach gut und passend.

Was mir sehr gut getan hat, sind die dynamischen Meditationen. So ist meine Schulter von einer grossen Verspannung befreit worden. Es hat nur so gekracht in meiner Wirbelsäule und mir wurde für 5 Sekunden schwarz vor den Augen, dafür geht es mit dem Knie besser. Die Schulter ist nämlich genau diagonal zum Knie.

Es ist auch ein Schock, wenn ich im Restaurant das übrige Essen für den Hund des Hauses mitnehme und auf der Strasse einen Bettler sehe. Ich gebe dem Bettler das übrige Essen und es läuft mir dabei kalt über die Schulter. Was ist der Unterschied, zwischen einem Bettler und einem Hund?

Ich habe Glück und kann mit einem Freund vom Ashram gleich nach Goa weiterreisen. Ich liege am Strand, habe Spass und genieße das Leben.
Goa, hält das, was man aus Geschichten nur vom Hörensagen kennt.

Am Abend trommeln die Menschen, verabschieden sich von der untergehenden Sonne und haben Spass. Viele machen Yoga am Strand, andere bilanzieren, machen Akrobatik, wieder andere Meditieren, sicher ist, jeder hat Spass in der Sonne!


All die Besten Gruesse aus dem Paradies.

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